
Du möchtest ein e-bike gebraucht kaufen und sicherstellen, dass du keinen Fehlkauf machst? Der Markt wächst rasant: Allein bis 2025 werden in Deutschland jährlich über 100.000 junge gebrauchte E-Bikes aus Leasingverträgen erwartet. Viele unterschätzen jedoch die Risiken. Besonders Motor und Akku bergen versteckte Gefahren, da ihr Zustand für Laien oft nicht erkennbar ist. Mit einer systematischen Prüfung kannst du Unsicherheiten vermeiden und teure Überraschungen verhindern.
Wichtige Erkenntnisse
Prüfe den Rahmen und die Optik sorgfältig auf Schäden und Pflegezustand, um den Umgang des Vorbesitzers zu erkennen.
Teste Bremsen, Kette, Schaltung und Reifen gründlich, denn Verschleißteile beeinflussen Sicherheit und Fahrkomfort.
Untersuche Akku und Motor genau, da sie teuer sind und oft versteckte Mängel haben; eine Probefahrt hilft, Probleme zu erkennen.
Fordere vollständige Unterlagen wie Kaufvertrag, Serviceheft und Seriennummer, um Betrug zu vermeiden und den Wert richtig einzuschätzen.
Kaufe nur bei vertrauenswürdigen Anbietern, bestehe auf Besichtigung und sichere Zahlungsarten, um sicher und zufrieden ein gebrauchtes E-Bike zu erwerben.
e-bike gebraucht prüfen
Rahmen & Optik
Wenn du ein e-bike gebraucht kaufst, solltest du zuerst den Rahmen und die Optik genau anschauen. Suche nach sichtbaren Schäden wie Kratzern, Rost, Rissen, Dellen oder Spuren von Stürzen. Diese Anzeichen zeigen oft, wie das Rad behandelt wurde. Achte auch auf den allgemeinen Pflegezustand. Ein sauberes und gepflegtes Rad spricht für einen verantwortungsvollen Vorbesitzer.
Tipp: Fotografiere auffällige Stellen. So kannst du später vergleichen oder einen Experten um Rat fragen.
Viele Schäden findest du an typischen Stellen:
Felgen können Rillen oder Kratzer haben, besonders bei Felgenbremsen.
Griffe und Sattel nutzen sich durch Witterung und Gebrauch ab.
Auch der Akku kann nach vielen Ladezyklen sichtbare Spuren aufweisen.
Eine objektive Bewertung gelingt am besten, wenn du Fotos, Kaufbelege und Reparaturnachweise sammelst. Ein unabhängiger Fahrrad-Gutachter kann den Zustand, die Pflege und den Wert deines e-bike gebraucht genau einschätzen.
Verschleißteile
Verschleißteile beeinflussen die Sicherheit und den Fahrkomfort. Prüfe deshalb Bremsen, Kette, Reifen, Pedale und das Schaltwerk sorgfältig. Gehe dabei Schritt für Schritt vor:
Teste die Bremsen: Beim Schieben des Rads müssen die Räder bei angezogener Bremse blockieren.
Drücke die Bremsgriffe. Sie dürfen sich nicht bis zum Anschlag durchziehen lassen.
Kontrolliere die Außenhüllen der Bremszüge. Sie sollten keine Risse haben.
Prüfe die Dicke der Bremsschuhe. Sie müssen ausreichend Material haben.
Nach dem Bremsen dürfen die Laufräder nicht frei drehen.
Beide Bremsbeläge sollten gleich weit von der Felge entfernt sein.
Scheibenbremsen müssen kräftig zupacken und dürfen nicht quietschen oder schleifen.
Auch die Kette und die Schalt- sowie Bremszüge zeigen oft Verschleiß durch Nutzung. Reifen mit abgefahrenem Profil oder Rissen solltest du austauschen. Bei Unsicherheiten hilft eine Werkstatt weiter.
Elektronik
Die Elektronik ist das Herzstück jedes e-bike gebraucht. Häufige Probleme betreffen Akku, Motor und Display. Fast jeder zweite Defekt entsteht am Akku. Motoren sind die zweithäufigste Fehlerquelle. Auch Displays und Sensoren können ausfallen, besonders wenn sie unsachgemäß behandelt wurden.
Sieh dir das Service- und Bedienungsheft an. So erkennst du, ob Wartungen regelmäßig durchgeführt wurden.
Mache eine Probefahrt. Prüfe, ob Motor, Akku, Display und Beleuchtung im Fahrbetrieb funktionieren.
Suche nach sichtbaren Schäden am Akku, Gehäuse und Rahmen.
Lass im Zweifel eine professionelle Diagnose beim Händler machen. So erfährst du, wie viel Kapazität der Akku noch hat.
Nimm eine zweite Person mit, die sich auskennt. Vier Augen sehen mehr als zwei.
Hinweis: Ein unabhängiger Gutachter kann die Elektronik und den Gesamtzustand deines e-bike gebraucht objektiv bewerten. Das gibt dir Sicherheit beim Kauf.
Akku & Motor

Akku prüfen
Der Akku ist das Herzstück deines E-Bikes. Prüfe ihn besonders sorgfältig, denn ein Austausch ist teuer. Frage zuerst nach der Anzahl der Ladezyklen. Nach etwa 500 Ladezyklen oder zwei Jahren sinkt die Kapazität oft auf 60 %. Experten schätzen, dass ein Akku nach rund 1100 Ladezyklen oder sechs Jahren deutlich an Leistung verliert. Ein Wert von 800 Ladezyklen gilt als kritisch. Dann besitzt der Akku meist nur noch 70 % seiner ursprünglichen Kapazität.
So misst du die Restkapazität am besten:
Lade den Akku vollständig auf.
Entferne ihn vom Rad, falls möglich.
Verbinde ein Multimeter mit den Akkuanschlüssen.
Stelle das Multimeter auf Gleichstrom (DC).
Miss die Spannung und vergleiche sie mit den Sollwerten im Handbuch.
Prüfe den Stromfluss und den Innenwiderstand.
Ziehe bei Unsicherheiten einen Experten hinzu.
Tipp: Die Spannung zeigt, ob der Akku noch genug Energie hat. Ein zu hoher Innenwiderstand weist auf Verschleiß hin. Ein Multimeter liefert genauere Werte als das Display am Lenker.
Achte auch auf sichtbare Schäden wie Risse, Dellen oder aufgeblähte Stellen. Frage nach der Laufleistung des e-bike gebraucht. Liegt sie unter 8.000 km, ist das meist ein gutes Zeichen. Ein Akku mit vielen Ladezyklen oder sichtbaren Schäden sollte dich vorsichtig machen. Ein Austausch kostet zwischen 300 und 900 Euro. Originalakkus sind zwar teurer, aber sicherer und langlebiger.
Motor prüfen
Der Motor bestimmt, wie viel Unterstützung du beim Fahren bekommst. Prüfe ihn auf Geräusche, Leistung und eventuelle Sturzspuren. Starte das E-Bike und höre genau hin. Knacken oder Knarzen im Motorbereich kommen oft von der Kette oder von lockeren Schrauben. Ziehe die Schrauben zwischen Motor und Rahmen nach, um Geräusche zu beseitigen.
Achte auf diese Anzeichen für einen verschlissenen oder defekten Motor:
Fehlercodes im Display, zum Beispiel 5xx bei Bosch oder W011/W013 bei Shimano Steps.
Der Motor unterstützt nicht oder nur unregelmäßig.
Die Schaltung springt oder die Kette rutscht durch, obwohl sie richtig eingestellt ist.
Starke Leistungsverluste beim Fahren.
Hinweis: Fehlercodes helfen bei der Diagnose, bedeuten aber nicht immer einen Defekt. Prüfe die Magnetposition am Sensor und kontrolliere die Schaltung.
Frage nach der Laufleistung des Motors. Werte unter 8.000 km sind meist unproblematisch. Defekte am Motor oder Getriebe sind selten, aber möglich. Eine Reparatur erfordert oft Fachwissen. Der Austausch kostet zwischen 300 und 1.000 Euro, je nach Modell. Originalteile sind empfehlenswert, da sie besser passen und länger halten.
Beachte: Akku und Motor sind die teuersten Komponenten am e-bike gebraucht. Prüfe beide besonders gründlich, um hohe Folgekosten zu vermeiden.
Besichtigung & Probefahrt

Funktionstest
Bevor du ein e-bike gebraucht kaufst, solltest du alle wichtigen Funktionen direkt vor Ort testen. Gehe dabei systematisch vor, damit du keine Schwachstelle übersiehst.
Akku: Prüfe das Gehäuse und die Kontakte. Sie dürfen keine Risse oder Manipulationen zeigen.
Motor: Achte darauf, dass keine Tuning-Spuren sichtbar sind. Frage nach Service-Updates.
Laufleistung: Kontrolliere den Kilometerstand über das Display oder eine App.
Reifen: Sie dürfen nicht abgefahren oder platt sein.
Federgabel und Dämpfer: Die Tauchrohre müssen sauber und ohne Kratzer sein. Es darf kein Öl austreten.
Vorbau/Steuersatz: Teste die Festigkeit. Beim Lenken darf nichts klackern.
Kette und Ritzel: Achte auf Verschleiß. Die Kette solltest du spätestens nach 1.500–2.000 km wechseln.
Schaltung: Schalte alle Gänge durch. Das Schaltauge darf nicht verbogen sein.
Bremsen: Prüfe den Bremshebelweg, Geräusche und den Zustand der Beläge.
Lichtanlage: Teste, ob das Licht funktioniert.
Display: Es muss lesbar sein und darf keine Pixelfehler zeigen.
Schlüssel: Stelle sicher, dass alle Schlüssel für Akku und Schloss vorhanden sind.
Allgemeiner Zustand: Suche nach Sturzspuren und Kratzern.
Tipp: Lass dir das Serviceheft zeigen. So erkennst du, ob das e-bike gebraucht regelmäßig gewartet wurde.
Probefahrt
Eine Probefahrt ist Pflicht, wenn du ein gebrauchtes E-Bike kaufst. Nur so erkennst du, wie sich das Rad im Alltag verhält. Teste alle Unterstützungsstufen des Motors. Achte auf das Fahrverhalten, die Bremsleistung und die Schaltung. Höre genau hin: Ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen können auf Probleme am Motor, Akku oder anderen Teilen hinweisen. Nicht jedes Geräusch ist ein Defekt – manchmal klappert nur ein Schlüsselbund oder eine Flasche. Versuche, die Geräuschquelle zu finden.
Prüfe, ob der Lenker leichtgängig ist und keine Knackgeräusche macht.
Teste die Bremsen in verschiedenen Situationen.
Schalte alle Gänge durch und achte auf ein sauberes Schaltverhalten.
Kontrolliere, ob das Licht auch während der Fahrt funktioniert.
Hinweis: Nimm bei Unsicherheit eine fachkundige Person mit. Sie erkennt oft Mängel, die dir entgehen.
Dokumente & Preis
Unterlagen prüfen
Du solltest beim Kauf eines e-bike gebraucht immer auf vollständige und nachvollziehbare Unterlagen achten. Diese Dokumente schützen dich vor Betrug und helfen, den Wert des Fahrrads einzuschätzen. Folgende Unterlagen sind besonders wichtig:
Kaufvertrag mit vollständigen Angaben zu Käufer und Verkäufer
Marke, Rahmennummer, Modellbezeichnung, Reifengröße und Rahmenhöhe
Beschreibung des Zustands und aller Mängel
Kaufpreis und Unterschriften beider Parteien
Original-Kaufbeleg und Garantieunterlagen
Service- und Wartungshistorie
Seriennummer
Tipp: Ein Kaufvertrag schützt dich vor dem Erwerb gestohlener Fahrräder und regelt den Ausschluss der Gewährleistung beim Privatverkauf.
Du kannst die Echtheit von Kaufbelegen und Seriennummern prüfen, indem du die Unterlagen beim Hersteller einreichst. Viele Hersteller bieten eine Online-Prüfung an. Nach erfolgreicher Kontrolle erhältst du oft ein Echtheitszertifikat oder ein registriertes Etikett für den Rahmen. Manche Anbieter nutzen sogar Blockchain-Registrierungen als zusätzlichen Diebstahlschutz.
Preis einschätzen
Um den richtigen Preis für ein e-bike gebraucht zu finden, solltest du mehrere Faktoren vergleichen:
Recherchiere den Neupreis deines Modells.
Vergleiche Angebote auf Plattformen wie Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace.
Achte auf Alter, Kilometerstand, Zustand von Akku und Motor sowie vorhandenes Zubehör.
Nutze Restwertrechner im Internet oder frage einen Fachhändler.
Prüfe, ob das E-Bike regelmäßig gewartet wurde.
Die wichtigsten Preisfaktoren sind der Zustand des Akkus, die Laufleistung, die Qualität der Komponenten und die Wartungshistorie. Leasingrückläufer mit wenigen Kilometern und neuen Akkus erzielen meist höhere Preise.
Geschätzter Restwert beim Verkauf (%) |
Geschätzter Restwert bei Inzahlungnahme (%) |
|
|---|---|---|
1 Jahr |
ca. 65% |
ca. 50% |
2 Jahre |
ca. 50% |
ca. 40% |
3 Jahre |
ca. 40% |
ca. 35% |
4 Jahre oder älter |
ca. 30% |
ca. 25% |

Hinweis: Zubehör wie Gepäckträger oder Kindersitz kann den Wert zusätzlich erhöhen. Ein gepflegtes e-bike gebraucht mit vollständigen Unterlagen erzielt meist den besten Preis.
Betrug vermeiden
Seriöse Quellen
Du solltest beim Kauf eines e-bike gebraucht immer auf vertrauenswürdige Anbieter achten. Spontankäufe oder Angebote ohne klare Herkunft bergen große Risiken. Prüfe die Identität des Verkäufers sorgfältig. Lass dir immer einen Kaufbeleg, Wartungsnachweise und einen Fahrradpass zeigen. Ein Kaufvertrag gibt dir rechtliche Sicherheit. Kontrolliere die Rahmennummer und gleiche sie mit dem Fahrradpass ab. So stellst du sicher, dass das Rad nicht gestohlen ist. Nutze den kostenlosen Fahrradpass-Service, um die Herkunft zu überprüfen.
Achte auf diese Warnsignale bei unseriösen Anbietern:
Nur Vorkasse oder ungewöhnliche Zahlungsarten wie ausländische IBAN
Extrem günstige Preise
Fehlendes oder unvollständiges Impressum
Keine oder gefälschte Bewertungen auf Portalen wie Trustpilot
Kopierte oder generische Inhalte
Fehlende oder fehlerhafte AGB
Keine Hinweise zum Widerrufsrecht
Tipp: Prüfe das Impressum und die Kontaktinformationen. Tools wie der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale helfen dir, Fakeshops zu erkennen. Im Zweifel solltest du lieber Abstand nehmen.
Online-Kauf Tipps
Beim Online-Kauf eines gebrauchten E-Bikes gibt es besondere Sicherheitsmaßnahmen. Professionelle Händler prüfen die Räder in der Werkstatt und gleichen sie mit Polizeidatenbanken ab. Sie bieten oft ein Jahr Garantie. Privatverkäufe sind riskanter, da du auf dich allein gestellt bist. Detaillierte Fotos und eine ausführliche Beschreibung machen ein Angebot vertrauenswürdiger. Vergleiche die Preise kritisch, denn überhöhte Preise kommen oft vor.
Maßnahme |
Beschreibung |
|---|---|
Kaufe nur bei glaubwürdigen Verkäufern, um gestohlene Räder zu vermeiden |
|
Fahrradregistrierung |
Registrierung bei Polizei oder Online-Datenbanken erleichtert die Zuordnung |
Fahrradcodierung |
Individuelle Nummer hilft bei Diebstahl |
Dokumentation |
Fotografiere Rahmennummer, Akkunummer und Besonderheiten |
Hochwertige Schlösser |
Investiere in robuste Schlösser |
Versicherung |
Schütze dich finanziell bei Diebstahl oder Beschädigung |
Hinweis: Bestehe immer auf eine Besichtigung und eine Probefahrt, bevor du ein e-bike gebraucht online kaufst. Zahle nie per Vorkasse bei unbekannten Anbietern. Nutze sichere Zahlungsarten wie PayPal oder Kauf auf Rechnung.
Beim Kauf eines e-bike gebraucht solltest du systematisch vorgehen. Experten empfehlen, auf folgende Punkte zu achten:
Originalzustand und Vollständigkeit der Schlüssel kontrollieren.
Akku, Motor, Bremsen und Schaltung testen.
Service-Nachweise und Kaufbelege einsehen.
Viele Käufer unterschätzen den Zustand des Akkus oder verzichten auf eine Probefahrt. Nimm dir Zeit für die Prüfung. Mit einer Checkliste triffst du eine sichere Entscheidung.
Tipp: Lass dir immer das Original-Ladegerät zeigen und prüfe die Unterlagen sorgfältig.
FAQ
Wie erkennst du, ob ein e-bike gestohlen ist?
Du prüfst die Rahmennummer und vergleichst sie mit Datenbanken wie dem Fahrradpass. Frage immer nach dem Kaufbeleg. Ein fehlender Nachweis ist ein Warnsignal.
Tipp: Nutze Online-Register, um die Herkunft zu überprüfen.
Wie lange hält ein e-bike Akku im Durchschnitt?
Ein Akku hält meist 3 bis 5 Jahre oder etwa 500 bis 1.000 Ladezyklen. Die Lebensdauer hängt von Pflege und Nutzung ab. Lade den Akku regelmäßig und lagere ihn trocken.
Ein neuer Akku kostet oft mehrere hundert Euro.
Was solltest du bei der Probefahrt beachten?
Teste alle Unterstützungsstufen. Höre auf ungewöhnliche Geräusche. Prüfe Bremsen, Schaltung und Licht. Achte auf das Fahrgefühl.
Fühlt sich das Rad sicher an?
Funktioniert alles reibungslos?
Kannst du ein gebrauchtes e-bike selbst warten?
Du kannst einfache Wartungen wie Reifenwechsel oder Kettenpflege selbst machen. Für Akku, Motor oder Elektronik solltest du eine Fachwerkstatt aufsuchen.
Sicherheit geht vor! Lass komplizierte Reparaturen von Profis erledigen.
