Gebrauchte e bikes: Qualität, Wert und worauf man achten sollte

Gebrauchte e bikes: Qualität, Wert und worauf man achten sollte

Gebrauchte e bikes: Qualität, Wert und worauf man achten sollte
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Du möchtest gebrauchte e bikes kaufen? Dann solltest du genau hinsehen. Prüfe Akku, Motor, Rahmen, Bremsen, Kette und alle Verschleißteile sorgfältig. Eine Probefahrt zeigt dir, ob alles funktioniert. Frage immer nach Dokumenten wie Rechnungen oder Wartungsbelegen. Viele Besitzer reinigen ihr E-Bike regelmäßig und lassen es warten. Das verlängert die Lebensdauer der Teile deutlich. So senkst du das Risiko, später teure Reparaturen zahlen zu müssen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Prüfe Akku, Motor, Rahmen und Verschleißteile sorgfältig, um ein zuverlässiges gebrauchtes E-Bike zu finden.

  • Nutze eine Probefahrt und einen Diagnosebericht, um die Funktion und den Zustand des E-Bikes realistisch zu testen.

  • Kaufe bei seriösen Händlern für mehr Sicherheit und Garantie oder bei Privatpersonen, wenn du Risiken kennst und Preise sparen willst.

  • Achte auf den Wertverlust und den Pflegezustand, um einen fairen Preis für dein gebrauchtes E-Bike zu finden.

  • Mit einem gebrauchten E-Bike sparst du Geld und schützt die Umwelt durch weniger CO₂-Emissionen und weniger Elektroschrott.

Vorteile & Risiken

Vorteile

Wenn du dich für ein gebrauchtes E-Bike entscheidest, profitierst du von vielen Vorteilen. Du sparst nicht nur Geld, sondern tust auch etwas für die Umwelt.

  • Die Wiederaufbereitung eines gebrauchten E-Bikes verursacht nur etwa 7 % der CO₂-Emissionen im Vergleich zur Produktion eines neuen Modells. Das bedeutet, dass bei der Aufbereitung nur 16 kg CO₂ entstehen, während ein neues E-Bike etwa 220 kg CO₂ verursacht.

  • Refurbished E-Bikes sparen jedes Jahr rund 3.195 Tonnen CO₂ ein. Das hilft, den Klimawandel zu bremsen.

  • Im Betrieb stößt ein E-Bike nur etwa 15 g CO₂ pro Kilometer aus. Das ist viel weniger als bei Autos oder Bussen.

  • Du kannst beim Kauf bis zu 60 % gegenüber einem neuen Modell sparen. Das schont dein Budget.

  • Immer mehr Menschen in Deutschland setzen auf Refurbished-Produkte. Schon 13 % kaufen sie regelmäßig, und die Hälfte der Bevölkerung denkt darüber nach.

  • Mit einem gebrauchten E-Bike verlängerst du die Lebensdauer des Produkts. Du hilfst, Elektroschrott zu vermeiden und unterstützt die Kreislaufwirtschaft.

Tipp: Mit einem gebrauchten E-Bike kannst du nachhaltige Mobilität erleben und gleichzeitig Geld sparen.

Risiken

Natürlich gibt es auch Risiken, wenn du ein gebrauchtes E-Bike kaufst. Du solltest diese kennen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

  • Der Akku kann schon viele Ladezyklen hinter sich haben. Seine Leistung nimmt mit der Zeit ab.

  • Verschleißteile wie Kette, Bremsen oder Reifen können stark abgenutzt sein. Das erhöht die Reparaturkosten.

  • Es besteht die Gefahr, dass das E-Bike gestohlen wurde. Prüfe immer die Rahmennummer und verlange Unterlagen.

  • Die Elektronik kann versteckte Mängel haben. Fehler im Motor oder Display sind oft schwer zu erkennen.

  • Beim Privatkauf gibt es meist keine Garantie. Du trägst das Risiko allein.

Hinweis: Prüfe das E-Bike immer gründlich und lasse dir alle wichtigen Dokumente zeigen. So schützt du dich vor teuren Fehlern.

Gebrauchte e bikes: Prüfpunkte

Gebrauchte e bikes: Prüfpunkte
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Akku & Motor

Der Akku und der Motor sind die teuersten und wichtigsten Teile bei gebrauchte e bikes. Du solltest beide Komponenten genau prüfen, bevor du dich für einen Kauf entscheidest.

  1. Akku prüfen:
    Ein Akku altert mit der Zeit. Die Lebensdauer liegt meist zwischen 5 und 9 Jahren, wenn du ihn gut pflegst. Nach etwa 500 Ladezyklen – das entspricht ungefähr 21.000 Kilometern – sinkt die Kapazität oft auf rund 66 % des Ursprungswerts. Das bedeutet, du kannst mit einer Ladung nicht mehr so weit fahren wie am Anfang.
    Lass dir die Anzahl der Ladezyklen zeigen. Fachhändler können diese Zahl mit spezieller Software auslesen. Ein aktueller Diagnosebericht gibt dir Auskunft über den Zustand und die Kapazität des Akkus.
    Prüfe den Akku auch auf äußere Schäden wie Kratzer, Dellen oder Rost.
    Ein Multimeter misst Spannung, Strom und Widerstand genauer als das eingebaute Batteriemanagementsystem. Bei Unsicherheiten solltest du einen Experten fragen.

  2. Motor prüfen:
    Elektromotoren haben weniger Verschleißteile als andere Bauteile. Sie halten oft 5 bis 10 Jahre oder mindestens 10.000 Kilometer. Trotzdem solltest du den Motor testen.
    Achte auf ungewöhnliche Geräusche und prüfe die Funktion in allen Unterstützungsstufen. Ein Diagnosebericht vom Händler zeigt dir die Betriebsstunden und den Getriebezustand.
    Bei manchen Motoren, wie zum Beispiel BROSE, gibt der Zustand des Riemens Hinweise auf den Verschleiß.

Tipp: Lass den Akku und den Motor immer in einer Fachwerkstatt prüfen, wenn du dir unsicher bist. So gehst du auf Nummer sicher.

Komponente

Lebensdauer / Hinweise

Akku

5-9 Jahre, nach 500 Ladezyklen ca. 66 % Kapazität, Diagnosebericht wichtig

Motor

5-10 Jahre oder mind. 10.000 km, Geräusch- und Funktionstest, Diagnosebericht hilfreich

Rahmen & Verschleißteile

Der Rahmen bildet das Grundgerüst deines E-Bikes. Er muss stabil und frei von Rissen oder Dellen sein. Prüfe den Rahmen sorgfältig auf Schäden, besonders an Schweißnähten und an Stellen, wo der Akku befestigt ist.

  • Bremsen: Teste die Bremsen auf Funktion und Verschleiß. Abgenutzte Bremsbeläge oder schleifende Scheiben solltest du ersetzen lassen.

  • Kette und Antrieb: Eine rostige oder stark gelängte Kette deutet auf hohen Verschleiß hin. Prüfe auch die Ritzel und das Kettenblatt.

  • Reifen: Kontrolliere das Profil und suche nach Rissen oder Fremdkörpern.

  • Federung: Wenn das E-Bike eine Federgabel oder Dämpfer hat, prüfe die Funktion und Dichtigkeit.

Notiz: Verschleißteile wie Bremsen, Kette und Reifen kannst du meist einfach austauschen. Große Schäden am Rahmen bedeuten oft hohe Reparaturkosten.

Elektronik & Dokumentation

Die Elektronik steuert viele Funktionen bei gebrauchte e bikes. Du solltest alle elektronischen Bauteile testen.

  • Display: Prüfe, ob das Display alle Informationen korrekt anzeigt. Teste die Bedienung der Tasten.

  • Lichtanlage: Schalte das Licht ein und aus. Kontrolliere, ob Vorder- und Rücklicht funktionieren.

  • Sensoren: Teste, ob die Unterstützung beim Treten gleichmäßig einsetzt.

  • Probefahrt: Fahre das E-Bike auf verschiedenen Unterstützungsstufen und Geschwindigkeiten. So erkennst du Fehler bei Motor, Akku oder Schaltung.

  • Diagnosebericht: Ein aktueller Bericht vom Fachhändler zeigt Ladezyklen, Akkuzustand und Getriebe. Bosch bietet zum Beispiel einen Online-Akku-Check an, mit dem du die Seriennummer und mögliche Defekte prüfen kannst.

  • Dokumente: Lass dir immer die Rechnung, Wartungsbelege und das Serviceheft zeigen. So weißt du, ob das E-Bike regelmäßig gewartet wurde.

Achtung: Manipulationen am Akku, wie das Öffnen oder Umbauen, können die Sicherheit gefährden. Kaufe nur E-Bikes mit vollständigen und echten Unterlagen.

Wert & Preis

Wertverlust

Wenn du gebrauchte e bikes kaufen möchtest, solltest du den Wertverlust kennen. E-Bikes verlieren jedes Jahr einen Teil ihres Wertes. Im ersten Jahr sinkt der Preis oft um 20 bis 30 Prozent. Nach drei Jahren beträgt der Wertverlust schon etwa 40 bis 50 Prozent. Nach fünf Jahren bleibt meist nur noch ein kleiner Teil des ursprünglichen Preises übrig.

Alter des E-Bikes (Jahre)

Durchschnittlicher Wertverlust (%)

1

20–30

2

30–40

3

40–50

4

50–60

5

60–70

Tipp: Ein E-Bike mit einem Neupreis von 2.500 Euro ist nach drei Jahren oft nur noch rund 1.000 bis 1.500 Euro wert.

Linienchart zeigt jährlichen Wertverlust und Restwert von E-Bikes

Der Wertverlust hängt nicht nur vom Alter ab. Auch die Marke, der Zustand des Akkus und die Laufleistung spielen eine Rolle. Ein gepflegtes E-Bike mit wenigen Kilometern bleibt länger wertvoll.

Preisfindung

Du kannst den Preis gebrauchter e bikes besser einschätzen, wenn du auf einige wichtige Punkte achtest:

  • Laufleistung: Ein E-Bike mit hoher Kilometerzahl ist meist günstiger. Prüfe die Angaben im Serviceheft oder auf dem Display.

  • Pflegezustand: Ein sauberes, gut gewartetes Rad erzielt einen höheren Preis. Achte auf Kratzer, Rost und den Zustand der Verschleißteile.

  • Akkuzustand: Der Gesundheitszustand des Akkus (SoH) zeigt, wie viel Kapazität noch vorhanden ist. Ein Wert von 75 Prozent bedeutet, dass du nur noch drei Viertel der ursprünglichen Reichweite hast.

  • Historie: Ehemalige Mieträder verlieren oft schneller an Wert. Sie haben meist viele Kilometer und zeigen mehr Verschleiß.

Bewertungsportale nutzen diese Daten, um einen fairen Preis zu berechnen. Händler verlangen oft mehr, bieten aber Garantie und geprüfte Technik. Privatverkäufe sind günstiger, bergen aber mehr Risiko.

Hinweis: Vergleiche immer mehrere Angebote und prüfe die Historie des E-Bikes. So findest du den besten Preis für dein Wunschrad.

Kaufquellen

Privat vs. Händler

Du kannst gebrauchte e bikes entweder von Privatpersonen oder bei einem Händler kaufen. Beide Optionen haben Vorteile und Nachteile. Händler bieten dir mehr Sicherheit. Sie müssen eine gesetzliche Gewährleistung geben. Diese gilt in der Regel ein Jahr und deckt Sachmängel ab, aber meist keine Verschleißteile. Viele Händler geben zusätzlich eine Garantie, oft sogar auf den Akku. Gebrauchte e bikes vom Händler sind häufig generalüberholt. Verschleißteile werden geprüft oder erneuert. Die gesetzliche Sachmängelhaftung beträgt grundsätzlich zwei Jahre, kann aber beim Gebrauchtkauf auf ein Jahr reduziert werden. Das muss im Kaufvertrag stehen.

Beim Privatkauf zahlst du oft weniger. Private Verkäufer können die Gewährleistung ausschließen. Das steht dann im Vertrag, zum Beispiel mit dem Satz:

„Der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung.“

Du hast dann nur Ansprüche, wenn der Verkäufer Mängel absichtlich verschweigt. Gebrauchsspuren, die dem Alter entsprechen, musst du akzeptieren.

Kaufquelle

Preis

Gewährleistung/Garantie

Zustand

Händler

höher

1 Jahr (mindestens)

geprüft/überholt

Privat

günstiger

meist ausgeschlossen

unterschiedlich

Portale & Sicherheit

Viele gebrauchte e bikes findest du auf Online-Portalen. Achte auf seriöse Anbieter und Prüfsiegel. Lies die Bewertungen anderer Käufer. Verlange immer vollständige Unterlagen wie Kaufbelege und Wartungsnachweise.

Prüfe die Rahmennummer des E-Bikes. Sie steht meist am Rahmenrohr, Sattelstütze oder Tretlager. Die Rahmennummer ist wie ein Fingerabdruck für dein Rad. Sie hilft, gestohlene Fahrräder zu erkennen. In Deutschland wurden 2020 rund 260.000 Fahrräder gestohlen. Die Aufklärungsquote liegt nur bei etwa 10 %. Registriere dein E-Bike im Fahrradpass oder einem zentralen Register. Dort kannst du Rahmennummer, Kaufbelege und Fotos hinterlegen. Das schützt dich vor Betrug und hilft im Diebstahlfall.

Tipp: Nutze moderne Apps oder Online-Plattformen, um die Rahmennummer zu prüfen. So stellst du sicher, dass das E-Bike nicht als gestohlen gemeldet ist.

Probefahrt

Probefahrt
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Testpunkte

Eine Probefahrt ist der wichtigste Schritt, wenn du gebrauchte e bikes testen möchtest. Du spürst sofort, ob das Rad zu dir passt und ob alle Funktionen einwandfrei arbeiten. Experten empfehlen, eine längere Strecke zu fahren. So erkennst du, wie sich Motor, Akku und Schaltung im Alltag verhalten.

Bevor du losfährst, prüfe die wichtigsten Komponenten:

  1. Kontrolliere den Motor. Achte auf ungewöhnliche Geräusche und teste die Unterstützung in allen Stufen.

  2. Überprüfe die Bremsen. Sie müssen kräftig zupacken und dürfen nicht schleifen.

  3. Teste die Schaltung. Alle Gänge sollten leicht und ohne Ruckeln wechseln.

  4. Schau dir den Akku an. Beobachte, ob sich der Ladezustand während der Fahrt normal verändert.

  5. Prüfe die Elektronik. Das Display, die Lichtanlage und die Sensoren müssen funktionieren.

  6. Kontrolliere die Reifen auf Profil und Luftdruck.

  7. Achte auf das Fahrgefühl. Das Rad darf nicht wackeln oder klappern.

Viele Käufer achten auch auf die Pflege des E-Bikes. Saubere Naben und ein gepflegter Rahmen zeigen, dass der Vorbesitzer das Rad gut behandelt hat. Alte, verklebte Ölreste an der Kette deuten auf Vernachlässigung hin.

Tipp: Lass dir vom Händler einen Diagnosebericht zeigen. Er gibt Auskunft über Akkuzustand, Ladezyklen und Getriebe.

Letzter Check

Nach der Probefahrt solltest du einen letzten Sicherheitscheck machen. Nutze diese Tabelle, um nichts zu vergessen:

Prüfkategorie

Was du tun solltest

Warum das wichtig ist

Mechanik

Rad leicht anheben und fallen lassen, auf Klappern achten

Lose Teile erkennen

Motor & Akku

Motor auf Geräusche prüfen, Akku auslesen lassen

Funktion und Alterung beurteilen

Schaltung

Kette und Ritzel auf Verschleiß prüfen

Reibungsloses Schalten sicherstellen

Bremsen

Beläge und Scheiben kontrollieren

Bremsleistung prüfen

Laufräder

Felgen und Speichen auf Schäden prüfen

Sicherheit beim Fahren

Elektronik

Display, Licht und Sensoren testen

Systemfunktion sicherstellen

Rahmen

Auf Risse, Beulen und Nachlackierungen achten

Stabilität und Sicherheit

Wartungsnachweise

Serviceheft und Diagnosebericht prüfen

Regelmäßige Wartung belegen

Wenn du alle Punkte beachtest, findest du schnell heraus, ob gebrauchte e bikes in gutem Zustand sind. So schützt du dich vor bösen Überraschungen und kannst sicher losradeln.

Wenn du gebrauchte e bikes kaufen möchtest, solltest du dir Zeit für eine gründliche Prüfung nehmen. Nutze eine Checkliste, um folgende Punkte nicht zu vergessen:

Ein gut geprüftes E-Bike bietet dir Sicherheit, spart Geld und sorgt für nachhaltige Mobilität. So triffst du eine kluge und sichere Entscheidung.

FAQ

Wie erkennst du, ob der Akku noch gut ist?

Du kannst die Kapazität mit einem Diagnosebericht prüfen. Frage nach der Anzahl der Ladezyklen. Ein Akku mit weniger als 500 Ladezyklen hält meist länger. Achte auf sichtbare Schäden. Lass den Akku im Zweifel beim Fachhändler testen.

Was solltest du beim Online-Kauf beachten?

Achte auf seriöse Portale und Prüfsiegel. Lies Bewertungen anderer Käufer. Verlange immer die Rahmennummer und alle Unterlagen. Prüfe, ob das E-Bike als gestohlen gemeldet ist. Bezahle nie im Voraus, wenn du dem Verkäufer nicht vertraust.

Gibt es eine Garantie beim Kauf von Privat?

Beim Privatkauf gibt es meistens keine Garantie. Du trägst das Risiko selbst. Händler bieten oft eine Gewährleistung von mindestens einem Jahr. Prüfe den Kaufvertrag genau. Frage nach einer schriftlichen Bestätigung, wenn du unsicher bist.

Wie findest du die richtige Rahmengröße?

Miss deine Schrittlänge und vergleiche sie mit der Größentabelle des Herstellers. Probiere das E-Bike aus. Achte darauf, dass du bequem sitzt und sicher fahren kannst. Ein zu kleiner oder zu großer Rahmen macht das Fahren unbequem und unsicher.